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Klimawandel und Krankenhaus: Tool berechnet Emissionen

Mit Hilfe eines neuen, kostenfreien Tools können Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser ihre Klimabilanz berechnen. Es hilft, verschiedene Typen von Emission zu erfassen und damit eine eigene Treibhausgasbilanz zu erstellen.
16.06.2023

Welche Treibhausgasemissionen fallen in einem Krankenhaus an? Wo sind die größten Hebel zu mehr Klimaschutz? An welchen Stellen lassen sich klimaschädliche Emissionen einsparen? Für die Beantwortung dieser Fragen haben das Öko-Institut und die Uniklinik Freiburg ein Tool entwickelt, mit dem sich Klimabilanzen für Gesundheitseinrichtungen berechnen lassen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Vorhaben gefördert. Das Tool ist kostenlos und frei verfügbar. Es hilft Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, verschiedene Emissionstypen standardkonform zu erfassen, um so eine eigene Treibhausgasbilanz zu erstellen.

Gesundheitswesen: Für fünf Prozent der Emissionen verantwortlich

„Das Gesundheitswesen ist für rund fünf Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich“, sagt Dr. Andreas Köhler, Gruppenleiter Chemikalien, Materialien & Technologien am Öko-Institut. „Mit unserem Tool können Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen nun ihre Treibhausgasemissionen genau berechnen und auf dieser Basis gezielte Maßnahmen für Emissionsminderungen ergreifen.“

Tool berücksichtigt diverse Typen von Emission im Krankenhaus

„Mit unserem Tool zur CO2-Bilanzierung können Gesundheitseinrichtungen einfach und nachvollziehbar ermitteln, wie hoch die Klimaauswirkungen in den jeweiligen Bereichen sind“, betont Köhler. „Das auf dem international standardisierten Standard ‚Greenhouse Gas Protocol‘ basierende Tool berücksichtigt sowohl direkte als auch indirekte Treibhausgasemissionen“.

Dazu zählen direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen in eigenen Energieerzeugungsanlagen, indirekte Emissionen aus dem Bezug von eingekauften Energieträgern sowie vor- beziehungsweise nachgelagerte Emissionen beim Einkauf von Gütern und Dienstleistungen.

Das Tool bezieht in die Berechnung ebenfalls Punkte wie zum Beispiel die Herstellung von Wirkstoffen in Medikamenten, Produktion, Verpackung und Transport von Hygiene- und Reinigungsmitteln, medizinischem Verbrauchsmaterial, Arzneimitteln, Lebensmitteln sowie die Mobilität von Patienten mit ein.

Artikel von "medizin & technik" vom 16.06.2023