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Leipziger Forscher entdecken Entzündung als möglichen Schlüssel bei tödlicher Fehlbildung der Babylunge

Die angeborene Zwerchfellhernie zählt zu den gefährlichsten Fehlbildungen bei Neugeborenen. Fast ein Drittel der betroffenen Kinder stirbt an einer unterentwickelten Lunge, für die es bisher keine wirksame medikamentöse Behandlung gibt. Ein Forschungsteam der Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Leipzig konnte nun zeigen, dass bestimmte Entzündungszellen, wie Makrophagen, bei dieser Erkrankung eine entscheidende Rolle spielen.
22.09.2025

Die Ergebnisse, veröffentlicht im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, liefern erstmals konkrete Hinweise darauf, dass die überaktiven Signalwege des Immunsystems die Lungenentwicklung stören. In den untersuchten Proben fanden die Forscher Parallelen zwischen Tiermodellen und menschlichen Geweben und konnten so einen neuen Ansatzpunkt für künftige Therapien identifizieren.

Die Hoffnung der Wissenschaftler ist es, durch gezielte Hemmung von Entzündungsprozessen schon während der Schwangerschaft die Lungenreifung zu fördern. Damit könnte eines Tages eine pränatale Zusatztherapie entwickelt werden, die die Überlebenschancen der Kinder verbessert. Für die nächsten Schritte planen die Leipziger gemeinsam mit internationalen Partnern ein großes Forschungsprogramm, in dem antientzündliche Substanzen in Tiermodellen und an patienteneigenen Stammzellen getestet werden sollen.

Pressemitteilung des "Universitätsklinikums Leipzig "vom 22.09.2025